Ein Besuch an der TU Dresden

Diese Woche habe ich am Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden einen Vortrag gehalten. Professor Tajmar hatte mich bereits vor einem Jahr eingeladen, aber da war der Besuch an meinem Terminkalender gescheitert. Dieses Jahr haben wir es dann endlich hingekriegt und ich hatte sehr viel Spass bei meinem Besuch in Dresden.

Ich war bereits während meiner Zeit als Doktorand für eine Woche für eine Konferenz in Dresden, aber Prof. Tajmar (im Bild rechts), mit dem ich mich vor der Frauenkirche getroffen hatte, gab mir eine kurze Stadtführung, bei der ich doch noch einiges Neues über die schöne Stadt an der Elbe lernen konnte.

Bei einem leckeren Wiener Schnitzel lernten wir uns dann genauer kennen und entdeckten doch einige Gemeinsamkeiten in unserer Vergangenheit. Die vergangene Liebe zum Amiga 500 gehörte genauso dazu, wie der Wunsch, den Weltraum zu erobern. Und damit meine ich nicht nur den niedrigen Erdorbit, sondern den interstellaren Raum. Während ich nach Studium und Berufsleben in der Raumfahrt den fernen Raum nun in meiner Phantasie durch meine Geschichten erobere, versuchen Prof. Tajmar und seine Mitarbeiter und Studenten den schweren Weg zu gehen und klopfen mit ihren Experimenten und theoretischen Arbeiten die Physik nach Phänomenen ab, die eine effektivere Möglichkeit der Fortbewegung durch den Weltraum bieten als herkömmliche Raketentriebwerke.

Dazu gehören Mikroantriebe genauso wie Tests eines möglichen EM-Drives oder ungetestete Konzepte der Kernfusion. Einige Ignoranten mögen das als Esoterik abtun, aber wenn man nicht nach neuen Möglichkeiten sucht, dann wird man auch keine finden. Selbst in einem Fachbereich wie der Raumfahrt dominieren heute oft konservative Menschen, die offenbar vergessen haben, wie revolutionär der Raketenantrieb vor wenigen Jahrzehnten noch war. Einige Wege mögen Sackgassen sein, aber alleine deren Identifizierung ist die Mühe allemal wert, zumal die Wissenschaftler und Ingenieure in Dresden sich nach rigorosen wissenschaftlichen Prinzipien orientieren und sich nicht von Wunschdenken leiten lassen.

Ich bin mir relativ sicher: Wenn der Mensch einmal zu den Sternen reist, und Deutschland hat einen Anteil daran, dann wird er ganz sicher an der TU Dresden zu finden sein. Ich habe damals in Aachen studiert, wo mir im Rückblick vieles zu konservativ war. Heute würde ich die TU Dresden vorziehen, weil man dort an der Speerspitze des Fortschitts lernt und forscht.

Ich habe nach der beeindruckenden Führung dann einen Vortrag über die Geschichte des Science-Fiction-Films gehalten, der wegen des großen Interesses kurzfristig in einen anderen Hörsaal verlegt werden musste, der dann trotzdem ziemlich voll erschien.

Da Raumfahrtstudenten aus eigener Erfahrung normalerweise große Science-Fiction-Fans sind, hatte ich meine Zweifel, ob ich nicht nur Zeugs erzähle, das eh schon jeder kennt, aber ich muss gestehen, dass ich schon etwas erschüttert war, wie wenig die Klassiker und Meilensteine des SF-Films bekannt waren, die doch so viele Wissenschaftler und Ingenieure unserer Fachrichtung inspiriert und beeinflusst haben.

Aber: Wenn ich nur einen Studenten dazu gebracht habe, einen Film anzusehen, über den ich gesprochen habe, dann war mein Besuch an der TU Dresden nicht umsonst! – Der letzte Satz war Schwachsinn: Alleine die faszinierende Führung durch das Institut von Professor Tajmar, war die Reise wert! Und ich hoffe, dass ich wiederkommen darf.

 

 

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